Nothnagel, Hermann, Mediziner (1841-1905)


Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 2 Seiten, kl-8, Wien, 15. 10. 1889. - Dankt für ein Gedicht. "Hochgeehrter Herr, wenn goldene Früchte in goldener Schale gereicht werden, wenn die Form dem Inhalte sich anschmiegt, wenn der Gegenstand zur Begeisterung hinreißt und den Dichter hinaufträgt in das Reich der Schönheit und des Ideales, wenn die geistsprühende Beredtsamkeit etwas Großes und Würdiges verherrlicht - dann schafft der Poet ein Kunstgebilde, welches erhebt, verklärt, uns mit dem Abglanz des Göttlichen umfluthet. Das, hochgeehrter Herr, ist der Eindruck, welcher mich umfing, als ich Ihre Zeilen las, in welchen Sie die 'Aufhebung des Zeitbegriffes', thatsächlich erwiesen durch das herrlichste Beispiel, philologisch u poetisch besingen. Ich danke Ihnen warm und herzlich für die wahrhafte und große Freude, welche ich so durch Sie empfangen, und für den Einblick, den ich so in Ihr reichströmendes Geistesleben gewonnen habe. Mit verbindlichstem Gruße hochachtungsvoll Nothnagel." - Spuren alter Numerierung, leichte Bug- und Randmängel. - Beiliegend eine unsiginierte Porträtpostkarte.

Der deutsche Internist und Neurologe war Schüler von Rudolf Virchow. Nach Professuren in Freiburg und Jena wechselte er 1882 an die Wiener Universität, wo er bis zu seinem Tode blieb. Sigmund Freud machte bei ihm ein sechsmonatiges Praktikum.

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