Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998)


Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift, Ravensburg 11. 2. 1949. - "Sehr geehrter Herr Rüdiger, Ihren freundlichen Brief vom 5. 2. erhielt ich mit bestem Dank. Ich bin inzwischen verzogen, aber auch abgesehen davon, zeige ich mich nicht in der Öffentlichkeit, da meine ruhige Arbeit darunter leiden würde. Vom Schicksal meiner Bücher (Verbrennung, Plünderung usw.), von dem Sie berichten, habe ich schon von vielen Seiten gehört. Das hat dann den Vorteil der Rarität. Mit den besten Wünschen / Ihr Ernst Jünger". - Leichte Gebrauchsspuren, papierbedingt etwas gebräunt.

Jünger hatte sich nach dem Krieg geweigert, den Fragebogen der Alliierten für die sogenannte Entnazifizierung auszufüllen. Daraufhin wurde er in der britischen Besatzungszone mit Publikationsverbot belegt, was er laut Aussage seines Bruders Friedrich Georg als eine Art Auszeichnung empfand. Nach einer für ihn nachhaltigen Begegnung mit dem Philosophen Martin Heidegger übersiedelte der Schriftsteller im Dezember 1948 von Kirchhorst in Niedersachsen nach Ravensburg in die französische Besatzungszone. 1949 erschienen nach Aufhebung des Publikationsverbots sein sehr erfolgreiches Kriegstagebuch "Strahlungen" sowie der utopische Roman "Heliopolis". - Der Empfänger der Karte, Reinhold Rüdiger (1926-1998), wirkte von 1947 bis 1949 als Dramaturg und Schauspieler an den "Kammerspielen unterm Mellini" in Hannover und war später langjähriger Leiter der Landesbühne Hannover.

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